Freitag, 24. August 2012

Ein Platz für die Basjoo



Ein Platz für die Basjoo –


Neugestaltung eines Gartenbereiches



Mit dem Startschuss für das Gartenjahr 2012 im April, begann ich einen Gartenbereich neu zu gestallten. In erster Linie sollte hier die Musa basjoo ihren Platz finden.

Diese unschöne Ecke sollte freundlicher werden:






Die Musa basjoo hatte ich bereits gesetzt.

Sie sollte Gesellschaft von -wie ich finde- interessanten Stauden bekommen:

- Angelica gigas, Engelswurz
- Epimedium pinnatum ssp. colchicum - Schwarzmeer-Elfenblume
- Hosta Hybride 'One Man's Treasure' - Rotstiel-Funkie
- Hosta Hybride 'Patriot' - Weißrand-Funkie
- Ligularia dentata 'Britt-Marie Crawford', Purpur-Greiskraut
- Tellima grandiflora 'Purpurteppich', Falsche Alraunenwurzel
- Tiarella 'Jeepers Creepers', Schaumblüte
- Tricyrtis formosana ‚’ Purple Beauty’, Krötenlilie
- Macleaya cordata var. cordata Federmohn
- Ligularia Hybride 'Zepter', Kreuzkraut
- Phlox divaricata 'White Perfume' - Wald-Phlox
- Rodgersia 'Chocolate Wing', Schaublatt



Zudem konnte ich nicht die Finger von Bambus lassen. Meine Wahl fiel auf Fargesia Jiuzhaigou. Er soll die unschöne Ansicht auf Nachbars Gartenhaus vergrünen.
Eine japanische Aucube ist mir auch noch zugelaufen und auch ein Tetrapanax (noch im Topf) gesellte sich dazu…


Neu bepflanzt sah der Bereich im Juni dann so aus:







Jetzt, im August, zeigen sich die ersten kleinen Planungsfehler. Ein paar Pflanzen habe ich doch etwas zu eng gesetzt und die gelb blühende Staude vor der Basjoo wird viel zu hoch für den vorderen Bereich. Im Herbst werde ich einzelne Stauden nochmal umsetzen.
Die Neuanlage des Rasens vor dem Beet wird auch eine Aufgabe für 2013 sein.
 





Zu meiner großen Freude habe ich zwischenzeitlich auch passende Unterbepflanzung für die Musa gefunden. Exotisch und sehr interessant zeigt sich die Solanum quitoense, kurz „Lulo“ genannt. Ausgiebiger werde ich über das südamerikanische Nachtschattengwächs im nächsten Blogeintrag berichten. Ein Bild soll aber schon mal ein klein wenig die Neugierde auf diesen Exot wecken ;-)





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Dienstag, 21. August 2012

Brugmansia / Engelstrompete blüht nicht



Brugmansia / Engelstrompete blüht nicht




Ende Juni, Anfang July seufzen viele Brugmansiabesitzer tief und stellen sich die Frage: warum blüht meine Pflanze noch nicht? Spätestens Mitte bis Ende August werden auch die geduldigsten Pflanzenliebhaber nervös, wenn keine Knospen in Sicht sind....

Warum es noch nicht zur Blüte gekommen ist, ist nicht mit einem Satz zu beantworten. Hier spielen mehrere Faktoren eine Rolle:


Der Wachstumsbereich und Blühbereich

Zunächst einmal muss jede Brugmansia aus dem Wachstumsbereich in den Blühbereich gekommen sein. Diesen Bereich erkennt man an den asymmetrischen Blattansatz und der Y-Verzeigung.

Hier ein symmetrisches Blatt:




In diesem Bild wurde die so genannte y-Verzweigung eingezeichnet. Oftmals befindet sich in dieser Verzweigung schon die erste Blüte:




Nach der Y – Verzweigung wachsen die Blätter asymmetrisch:




Erst wenn die Pflanze den Blühbereich ausbildet, kann mit weiteren Blüten gerechnet werden.




Steckling oder Samen?

Ein weiterer wichtiger Faktor ist, aus welchem Material die Engelstrompete stammt… wurde sie aus Samen gezogen? Sämlinge können – je nach Sorte - bis zum Blühbereich zwei Meter hoch werden.
Wurde sie aus einem Steckling gezogen, der aus dem Wachstumsbereich geschnitten wurde? (Ideal für Hochstämme) Oder stammte der Steckling bereits aus dem Blühbereich? (Ideal für Liebhaber buschigen Pflanzen).




Die Sorte

Je nach Sorte blüht eine Brugmansia beständig oder eher in Schüben.
Zudem ist es auch Sorten abhängig, wann der Blühbereich erreicht ist. Es gibt Sorten, die jedes Jahr ein enormes Wachstum vollziehen. Während die Sorte„Apricot Riese“ (Brugmansia suaveolens Hybride) locker einen Jahreszuwachs von zwei  Metern erreichen kann, wächst die Sorte „Morgensonne“ (Brugmansia  candida) eher verhalten.


Zu der Sorte möchte ich an dieser Stelle noch erwähnen: es gibt bereits jetzt weit über 1000 registrierte und namentlich geschützte Sorten. Die Anzahl wächst jährlich weiter. Darüber hinaus gibt es unzählige „Mischlinge“. In Discountern und Gartenabteilungen bekommt man oftmals robuste „No-Names. Über das Wuchs.- und Blühverhalten dieser Pflanzen kann man nicht sehr viel sagen. Hier muss jeder Besitzer seine Pflanze beobachten und Erfahrungen sammeln.




Der richtige Standort

Letztendlich spielt dann auch noch die sortenspezifische Eigenheiten eine große Rolle. Hierzu gehört die richtige Standortwahl. Die Sorte „Maya“ verträgt an sehr warmen Tagen eher die pralle Mittagssonne als der „Apricot Riese“ .
Auch wenn ein „Apricot Riese“ beim falschen Standplatz nicht sofort eingeht, sondern „nur“ ständig schlaffe Blätter aufweist, so ist die Pflanze doch stark gestresst. Die Leitbahnen der Brugmansia sind auf Grund der Pflanzengröße und der starken Verdunstung über die Blätter nicht mehr in der Lage, die Pflanze optimal zu versorgen. Es kommt nur noch zur „Notblütenbildung“, oder es werden gar keine Knospen gebildet.




Die richtige Pflege

Dann kommt noch das Thema Dünger. Das ist ein Thema, dass selbst in der „Fachwelt“ heiß diskutiert wird.
Fakt ist; Engelstrompeten sind so genannte „Starkzehrer“; gesunde Pflanzen benötigen ca. 80 Gramm Dünger pro Woche um ihren Nährstoffbedarf zu decken
Für jede Brugmansia ist es verträglicher die 80 Gramm pro Woche nicht einmal pro Woche zu geben, sondern auf mehrere Tage zu verteilen!
Flüssigdünger ist oftmals zu schwach konzentriert. Bewährt haben sich Nährsalze, die sich beim Mischen mit Wasser schnell auflösen und nach dem gießen den Pflanzen sofort zur Verfügung stehen. Je nach Zusammensetzung des Düngers kann man das Wachstum (Stickstoffbetonter Dünger), die Blütenbildung (Phosphorbetonter Dünger) oder das ausreifen des Zellgewebes (Kaliumbetonter Dünger) unterstützen.




Das Klima

Auf einen sehr wichtigen Faktor haben wir keinen Einfluss: auf das Klima, bzw. die Wetterlage. Engelstrompeten wachsen ab ca. 10 Grad plus. Für ein zügiges Wachstum werden Temperaturen von 15 Grad und höher benötigt. Auch in der Nacht sollten die Temperaturen nicht in den einstelligen Bereich fallen. Temperaturen über 30 Grad lassen das Wachstum hingegen stocken.



Zusammenfassend kann also gesagt werden: erst wenn der Blühbereich ausgebildet ist und und alle weiteren Bedingungen optimal sind, kommt es zur Blütenfülle:







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Montag, 13. August 2012

Säufer, Fresssäcke und Co



Säufer, Fresssäcke und Co

 

Engelstrompeten - Brugmansia




Meine Liebe zu diesen Pflanzen und meine Sammelleidenschaft begann ganz harmlos 1995....
In einer Gärtnerei entdeckte ich eine Brugmansia und ich weiss auch nicht.... auf einmal war ich heiß verliebt!

Ich kaufte die Pflanze ohne irgendwas über Haltung und Ansprüche zu wissen. Trotzdem erfreute sie mich den Sommer über mit zahlreichen Blüten.

Leider existieren aus dieser Zeit keine Fotos mehr, aber meine erste Brugmansia hatte eine starke Ähnlichkeit mit der Sorte "Charles Grimaldi". 





Von der Blütenpracht und von dem unvergleichlichen Blütenduft der abends in der Luft lag war ich schlichtweg begeistert. Und so war es nicht verwunderlich, dass ich mich im Frühjahr 1996 nach weiteren Pflanzen dieser Gattung umsah....

Eine Leidenschaft war geboren und entwickelte sich zur (Sammel)Sucht. 





Zwischenzeitlich sind einige Jahre vergangen.

Die Liebe zu Brugmansien ist geblieben! Und trotz einiger Wirren des Lebens und einiger Umzüge habe ich mir eine kleine Sammlung aufgebaut, beziehungsweise erhalten können.

Besonders stolz bin ich darauf, dass meine Pflanzen allesamt gesund sind. Ich habe weder Probleme mit Stengelbrand, noch habe ich Weichhautmilben.

Die Begeisterung für diese Pflanzen ist gewachsen und hat sich im Laufe der Jahre auf weitere Exoten ausgedehnt ;-)


 Engelstrompeten sind sogenannte Starkzehrer. Um ihre wahre Blütenpracht entwickeln und zeigen zu können benötigen sie bis zu 80 Gramm Nährsalz pro Woche.
Grade an warmen Tagen ist auch der Wasserbedarf dieser Schönheiten sehr hoch;

mit Engelstrompeten holt sich der Pflanzenfreund also wahre Fresssäcke und Säufer ins Haus. 

Aber die fantastischen Blüten entschädigen dafür.







Aktuell kümmere ich mich nicht nur um die sortenreine Vermehrung über Stecklinge, sondern auch um die Zucht neuer Sorten.

Der "eigene" Nachwuchs ist seit dem Frühjahr kräftig gewachsen und zur großen Überraschung hat die erste Pflanze schon Knospen angesetzt:



Wie die Blüte wohl werden wird? 
Die Spannung wird im Spätsommer und Herbst ansteigen...




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Dienstag, 7. August 2012

(Mini-) Teiche im Garten

(Mini-) Teiche im Garten -


oder: Die Sehnsucht nach Meer



Mit dem Wasser verhält es sich ähnlich wie mit gewissen Pflanzen; wer einmal seine Liebe zu Teichen entdeckt hat, wird sie nicht mehr los. Wasser, das Element allen Lebens, weckt die Sucht nach mehr...

Egal ob die Entscheidung für einen Miniteich oder für eine größere Teichanlage fällt; wichtig ist eine gute Planung und eine gewissenhafte Umsetzung. Und was bleibt ist immer die Sehnsucht; die Sehnsucht nach mehr Wasser und noch mehr Wasser...



Meine Projekte


Meinen ersten kleinen Teich legte ich 1999 am Niederrhein an. Es war ein Fertigbecken, das jahrelang Mensch und Tier erfreute. Leider gibt es nur noch eine Winteraufnahme:




Mit dem nächsten Teichprojekt begann ich 2006 in Italien. Leider waren dort nur kleine Fertigteichbecken zu bekommen. Als "Ausgleich" plante ich noch einen Bachlauf dazu:





Zurück in Deutschland wollten wir auf der Terrasse auf das plätschern des Wassers nicht mehr verzichten. So wurde 2010 zunächst ein Maurerkübel eingegraben und mit einer Pumpe versehen. Vor lauter Pflanzen ging das bisschen Wasser aber völlig unter:




Schnell erwachte wieder diese Sehnsucht nach Meer/mehr Wasser und so wurde ein etwas größeres Teichbecken im April 2011 gesetzt:




 Nach der Bepflanzung erfreuten sich wieder Mensch und Tier am Element Wasser im eigenen Garten. Es gab sogar schon Fischfutterdiebe:





Aktuelle Highlights

In diesem Jahr hat sich ein Bewohner eingefunden:




Woher er kommt und wie lange er bleiben wird hat er noch nicht verraten.


Was ist das Element Wasser ohne Pflanzen? Erst die grünen Bewohner am und im Teich geben der kleinen Oase das gewisse „Etwas“ und den persönlichen Touch.

Mit Seerosen hatte ich in den vergangenen Jahren immer wieder geliebäugelt. Leider erwiesen sich die Anschaffungen als Enttäuschung. Sie waren nicht winterhart, blühten nicht, oder wenn, dann in der falschen Farbe.
Dieses Jahr hatte ich über eine Sammelbestellung bei Canna-Passion, Inhaber Herr Ott, eine tropisch blaue, sowie die Seerose „Mangkala Ubol“ bestellt und bin begeistert.
Nicht nur die Beratung und Tipps von Herrn Ott sind wirklich hilfreich, die Seerosen überzeugen durch ihre kräftige Qualität und besaßen bereits bei der Lieferung Knospen. 


Blütenbilder sagen mehr als tausend Worte:





  


Und der Fischfutterdieb meinte:" Wenn Frauchen sich so sehr mit Kamera und Seerosen beschäftigt, anstatt mich zu streicheln, dann bringe ich mich mal wieder in Erinnerung und drängel mich dazwischen".










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